Kahlschlag Osterholz Asperg
In der zweiten Märzwoche schockte der brutale Kahlschlag im Asperger Osterholz viele Betrachter: Unser Osterholzwald wurde am nordseitigen Rand der Ludwigsburger Straße, nach der Autobahnbrücke so rigoros abgeholzt, dass man kaum mehr von einem „Wäldle“ sprechen kann.
Dies ist ein großer Verlust, da Asperg auf seiner Markung mit ca. 2 Prozent Waldflächenanteil deutlich unter dem Landkreis Ludwigsburg mit 18 Prozent liegt. Baden-Württemberg ist mit 38 Prozent bewaldet.
Deshalb sollten mögliche Aufforstungen dringend realisiert werden. Beispielsweise könnte die ehemalige Schießanlage im Osterholzwald abgebrochen und die freiwerdende Fläche aufgeforstet werden.
Im Rahmen einer Erstpflegemaßnahme sollten gemäß Grünordnungsplan zwischen November und Februar (also nicht erst im März) alle Gehölze „auf den Stock“ (kniehohes Abschneiden) gesetzt werden, also nicht wie geschehen großteils gerodet (Baumstumpf auf Bodenhöhe) werden.
Bei genügendem Waldabstand hätten wertvolle Bäume 1. Ordnung erhalten werden müssen!
Wertvolle Hölzer (abgestorbene Eichen und Hainbuchen) sollen nach dem Grünordnungsplan in der östlichen Teilfläche an der Ludwigsburger Straße gelagert werden!
Doch was ist passiert: Eine große und schwere Maschine zerhäckselte fast alles, der Boden wurde, auch durch die vielen LKW-Abtransporte stark verdichtet.
Gutes Häckselgut wird immer wertvoller und lässt sich gut verkaufen.
Unbrauchbares Gehölz wurde an der Ostgrenze (Richtung Firma Krone) über den Zaun geworfen und soll wohl als Auflager für die vorgeschriebene Totholz-Lagerung gelten. Wenn so künftige Pflegemaßnahmen umgesetzt werden, dann gute Nacht Umweltschutz und Grünordnungsplan.
Für die Einhaltung der fachgerechten Umsetzung der Maßnahmen ist wohl auch die
Stadt Asperg mitverantwortlich, dort müssten jetzt die Alarmglocken klingeln!
Für die streng geschützten Zauneidechsen wird der östliche Restwald an der Ludwigsburger Straße ausgewiesen, auch eine angrenzende Fläche der Ludwigsburger Markung wurde in die Ausgleichsflächen einbezogen.
Im Gewerbe- und Industriegebiet „Ludwigsburger Straße“ (ca. 20,5 ha) gingen durch den Kahlschlag ca. 0,59 ha Wald verloren, eine knapp 0,29 ha noch zu schaffende niederwaldartige Buschlandschaft sind eine sehr zweifelhafte Lösung. Die Zauneidechsen-Population hat sich doch auch bei den Hochbäumen gut entwickelt...