SPD-Ortsverein Asperg

Schockierender Kahlschlag im Osterholzwald!

Veröffentlicht am 23.03.2014 in Gemeindenachrichten

Kahlschlag Osterholz Asperg

In der zweiten Märzwoche schockte der brutale Kahlschlag im Asperger Osterholz viele Betrachter: Unser Osterholzwald wurde am nordseitigen Rand der Ludwigsburger Straße, nach der Autobahnbrücke so rigoros abgeholzt, dass man kaum mehr von einem „Wäldle“ sprechen kann.

Dies ist ein großer Verlust, da Asperg auf seiner Markung mit ca. 2 Prozent Waldflächenanteil deutlich unter dem Landkreis Ludwigsburg mit 18 Prozent liegt.  Baden-Württemberg ist mit 38 Prozent bewaldet.

Deshalb sollten mögliche Aufforstungen dringend realisiert werden. Beispielsweise könnte die ehemalige Schießanlage im Osterholzwald abgebrochen und die freiwerdende Fläche aufgeforstet werden.

Im Rahmen einer Erstpflegemaßnahme sollten gemäß Grünordnungsplan zwischen November und Februar (also nicht erst im März) alle Gehölze „auf den Stock“ (kniehohes Abschneiden) gesetzt werden, also nicht wie geschehen großteils gerodet (Baumstumpf auf Bodenhöhe) werden.

Bei genügendem Waldabstand hätten wertvolle Bäume 1. Ordnung erhalten werden müssen!

Wertvolle Hölzer (abgestorbene Eichen und Hainbuchen) sollen nach dem Grünordnungsplan in der östlichen Teilfläche an der Ludwigsburger Straße gelagert werden!

Doch was ist passiert: Eine große und schwere Maschine zerhäckselte fast alles, der Boden wurde, auch durch die vielen LKW-Abtransporte stark verdichtet.

Gutes Häckselgut wird immer wertvoller und lässt sich gut verkaufen.

Unbrauchbares Gehölz wurde an der Ostgrenze (Richtung Firma Krone) über den Zaun geworfen und soll wohl als Auflager für die vorgeschriebene Totholz-Lagerung gelten. Wenn so künftige Pflegemaßnahmen umgesetzt werden, dann gute Nacht Umweltschutz und Grünordnungsplan.

Für die Einhaltung der fachgerechten Umsetzung der Maßnahmen ist wohl auch die

Stadt Asperg mitverantwortlich, dort müssten jetzt die Alarmglocken klingeln!

Für die streng geschützten Zauneidechsen wird der östliche Restwald an der Ludwigsburger Straße ausgewiesen, auch eine angrenzende Fläche der Ludwigsburger Markung wurde in die Ausgleichsflächen einbezogen.

Im Gewerbe- und Industriegebiet „Ludwigsburger Straße“ (ca. 20,5 ha) gingen durch den Kahlschlag ca. 0,59 ha Wald verloren, eine knapp 0,29 ha noch zu schaffende niederwaldartige Buschlandschaft sind eine sehr zweifelhafte Lösung. Die Zauneidechsen-Population hat sich doch auch bei den Hochbäumen gut entwickelt...

Der Anteil der versiegelten und bebauten Flächen der Bau- und Verkehrsflächen erhöht sich gemäß dem Bebauungsplan um 4,04 ha auf 11.88 ha.

Der maßgebliche Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan wurde bereits am 20.01.1998 und erneut am 29.06.1999 gefasst. Die aktuellen Bebauungs- und Grünordnungspläne wurden am 19.04.2011 und 25.10.2011 im Gemeinderat beschlossen.

Vor dem Beginn des Kahlschlages wäre es sicher sinnvoll gewesen, die Asperger Bürger über Sinn und Zweck aktuell zu informieren. Auch im Bezug auf die beiden Artikel in der LKZ vom 1. und 12. März, hätte die Verwaltung die Bevölkerung unverzüglich informieren sollen.

Auch mit dem Agenda-Zirkel Natur- und Umweltschutz hätte die Verwaltung die geplanten Maßnahmen rechtzeitig besprechen müssen, schließlich heißt der Slogan für den Agenda Zirkel „A – Z, Asperg gemeinsam gestalten“.

Wie schon öfter wurde der Zirkel vor überraschende und vollendete Tatsachen gestellt. Der Beirat sollte sich künftig verstärkt für die rechtzeitige Information und Beteiligung des Zirkels einsetzen!

Erinnert sei an das schlechte Beispiel von überraschenden Baumfällarbeiten im April 2007 im Osterholz, hinter dem ehemaligen Waldfest-Bereich: Es sah aus wie nach dem Sturm „Lothar“.Der verbaute Wander- und Trimm-dich-Pfad war, trotz mehreren nachhaltigen Hinweisen des Zirkels, erst nach etwa 10 Monaten wieder sicher begehbar! Die Stadt Asperg hätte doch vom Verursacher sofort verlangen müssen, Wanderweg und Trimm-dich-Pfad unverzüglich wieder in Ordnung zu bringen!

Auch der beliebte und vom „Verein Naturpark West“ gepflegte „Ludwigsburger Rundweg“ im nördlichen Osterholz wird von gefällten Bäumen blockiert.

Hoffentlich ist der Rundweg wieder schnell begehbar.

Schade ist auch, dass Bürgermeister Storer mit der sehr fleißigen Zirkel-Gruppe in den 13 Zirkel-Jahren kein einziges Gespräch führte, vom Dank für ihre vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten ganz zu schweigen! HeBe, StTr

 

 

 

 

Termine

Mitgliederoffene Vorstandssitzung: Montag, 22. April, 19.30 Uhr im Gasthof Bären, Königstraße 8, Asperg

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