SPD-Ortsverein Asperg

Carl-Diem-Straße wird nicht umbenannt

Veröffentlicht am 17.05.2011 in Kommunalpolitik

Am 13.07.2010 hatte die SPD durch ihren Antrag das Verfahren bezüglich der Umbenennung der Carl-Diem-Straße neu ins Rollen gebracht, nachdem seit den Beschlüssen des Gemeinderats 2007 über dem Thema der Dornröschenschlaf ruhte.
Daraufhin wurde in der GR-Sitzung am 10.05.2011 erneut über die Umbenennung der Carl-Diem-Straße beraten.

Stadtrat Furtwängler begründet den SPD-Antrag

Zwar hatte sich eine knappe Mehrheit der Anwohner dieser Straße dafür ausgesprochen, den alten Namen beizubehalten, doch ist aus Sicht der SPD die Umbenennung der Carl-Diem-Straße schon aus Gründen der „politischen Hygiene“ sehr wichtig: Stadtrat Markus Furtwängler ging auf die tiefe Verstrickung Carl Diems in die nationalsozialistische Politik ein. Schon 1936 sorgte er als Cheforganisator der Olympischen Spiele dafür, dass keine jüdischen Sportler in der deutschen Mannschaft standen. Von 1939 an war Diem Leiter der Auslandsabteilung des Nationalsozialistischen Reichsbundes für Leibesübungen. Verbürgt sind von ihm z.B. die Aussagen aus 1940, dass er „mit atemloser Spannung und steigender Bewunderung diesen Sturmlauf, diesen Siegeslauf durch Frankreich“ gesehen hat und „der sportliche Geist, in dem Deutschlands Jungmannschaft aufgewachsen ist, erst den Sturmlauf durch Polen, Norwegen, Holland, Belgien und Frankreich ermöglicht hat“. Kurz vor Kriegsende rief er die Hitlerjugend zum „finalen Opfergang für den Führer“ auf.

CDU und VWG lehnen Umbenennung ab

Die Argumente der SPD und auch der GRÜNEN sorgten jedoch nicht dafür, dass der Gemeinderat wie erwartet Hitlers Fackelträger vom Schilde hob. In einer beispiellosen Provinzposse versagten die Vertreter von VWG und CDU - durch fadenscheinige Ausflüchte, die jeglicher inhaltlichen Auseinandersetzung entbehrten – der Umbenennung die Zustimmung.

(Anmerkung: In Heidelberg muss VWG-Mann Kammerer keine Carl-Diem-Straße mehr suchen. Dort wurde diese im Dezember 2009 aufgrund eines SPD-Antrages mit großer Mehrheit des dortigen Gemeinderates in Pleikartsförster-Straße umbenannt.)

Fazit: Wenngleich diese Gemeinderatssitzung wahrlich keine Sternstunde der parlamentarischen Demokratie gewesen ist, so bleibt doch die Hoffnung, dass es eines Tages in Asperg Mehrheitsverhältnisse geben wird, die eine Umbenennung der Straße ermöglichen und so der braune Fleck in unserer Heimatstadt getilgt wird!
 

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