SPD-Ortsverein Asperg

An der verkehrten Stelle gespart

Veröffentlicht am 11.03.2008 in Landespolitik

In der bildungspolitischen Veranstaltung des SPD-Ortsvereins Asperg am Dienstag, dem 26. Februar fragten interessierte Eltern nach, weshalb unsere Schulen so schlecht mit Lehrerinnen und Lehrern versorgt sind - und was es hierbei mit den Begriffen „Pflichtbereich“ und „Ergänzungsbereich“ auf sich hat.

Unser Ortsvereinsmitglied Dr. Thorsten Fröhlinghaus hat sich kundig gemacht. Nachstehend eine Kurzfassung seiner Erkundigungen:

  • Die Zuweisung von Lehrerstunden nimmt die untere Schulverwaltungsbehörde (demnächst wieder: Staatliches Schulamt Ludwigsburg) gemäß der Schülerzahl nach dem vorgegebenen „Zuweisungsschlüssel“ vor. Aufgrund des „Lehrereinsparungsbeschlusses der Landesregierung“ reicht die Stunden-Zuweisung in der Regel zwar aus, den Pflichtunterricht abzudecken, für den Ergänzungsbereich bleiben jedoch zu wenige Lehrerstunden übrig. Dies wirkt sich sehr nachteilig auf die pädagogische Arbeit und auf das Schulleben insgesamt aus.
  • Zum Ergänzungsbereich gehören beispielsweise:
    - Arbeitsgemeinschaften wie Chor, Theater, Schulgarten, Computer …
    - Förderunterricht für benachteiligte Kinder (z.B. bei Lese-Rechtschreib-Schwäche), für schwach- und hochbegabte Kinder, für verhaltensauffällige Kinder …
    - Teilung von Klassen in zwei Abteilungen, z.B. im Schwimmunterricht,
    - Kooperationszeiten, z.B. mit Kindergärten, weiterführenden Schulen, Vereinen …
    - Stunden für Diagnosetätigkeiten (LRS, Diskalkulie).
    (Für den gesamten Ergänzungsbereich stehen der Goethe-Grundschule Asperg gerademal 7 Lehrerstunden zur Verfügung!)
  • Die starke Kürzung des Ergänzungsbereiches wirkt sich (a) auf das Schulleben „verarmend“ aus und gefährdet (b) den schulischen Erfolg von Kindern mit Förderbedarf. Was nützen die schönen Worte vom „Schulprofil“ und vom „Schulleben“, wenn kaum mehr Stunden für Arbeitsgemeinschaften zur Verfügung stehen? Was ist vom Schlagwort der Landesregierung „Kinderland Baden-Württemberg“ zu halten, wenn im Ergänzungsbereich kaum Stunden zur Förderung lernbenachteiligter Kinder vorhanden sind? Angesichts der Tatsache, dass die CDU-FDP-Landesregierung bei ihren Prestigeobjekten (z.B. den überdimensionierten Neubauplänen für Ministerien; von Stuttgart 21 ganz zu schweigen!) mit Milliardenbeträgen nur so um sich wirft, nehmen die Eltern ihr die Mär vom Kürzungszwang nicht länger ab!
  • Die in Freiburg gegründete Elterninitiative „Schule mit Zukunft“, unterstützt vom Landeselternbeirat, von der Bildungsgewerkschaft GEW und von der Landes-SPD, fordert die Landesregierung auf, deutlich mehr Stunden für den Ergänzungsbereich zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus fordert die Initiative
    - Kleinere Klassen, Förderung schwachbegabter und hochbegabter Schüler,
    - Überarbeitung des G8-Konzeptes,
    - Einstellung von Schulsozialarbeitern und Schullaufbahnberatern.
Mit einer Demonstration am Samstag, 19.4.08 um 13 Uhr auf dem Stuttgarter Schlossplatz verleiht die Elterninitiative ihren Forderungen Nachdruck. Der Vorstand des SPD-Ortsvereins und die SPD-Gemeinderatsfraktion unterstützen diese Forderungen nachdrücklich: Statt in zuviel Beton, sollte mehr in die Zukunft unserer Kinder investiert werden!
 

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