SPD-Ortsverein Asperg

Asperg – ein geschichtsträchtiger Ort

Veröffentlicht am 24.07.2008 in Historisches

Unser Berg und unsere Stadt sind geschichtlich sehr bedeutsam, doch so ganz sind wir uns dessen nicht bewusst.

Zwar gibt es geschichtsinteressierte Personen in unserer Stadt – und auch Stadthistoriker, namentlich Theodor Bolay und Paul Müller, doch zu einem Historischen Verein hat es bisher nicht gereicht. Doch immerhin haben wir seit zwei Jahrzehnten den „Förderverein Hohenasperg“.

Und so fiel in der Vergangenheit gar manches erhaltenswerte Gebäude, z.B. historische Brunnen, das Wasserwerk in den Hutwiesen und das Backhäusle in der Schäferstraße, dem Abriss zum Opfer. Auch manches Jubiläumsjahr verstrich still, zuletzt das Jahr 2004, als wir „700 Jahre Stadtrecht“ hätte feiern können. Denn im Jahr 1304 wurde Asperg erstmals als Stadt urkundlich erwähnt. (Dr. Paul Sauer in seinem Buch „Der Hohenasperg“ und andere sind der Meinung, Asperg hätte das Stadtprivileg schon einige Jahre früher erlangt. Ein Beleg existiert jedoch nicht.)

(K)ein Grund zum feiern?
Im Jahr 2008 steht/stand schon wieder ein „700-Jahre-Jubiläum“ an. Denn seit 1308 ist Asperg württembergisch. 1308 verkaufte der in finanzielle Not geratene Graf Ulrich II. von Asperg „Burg und Stadt“ (damals lag die Stadt auf dem Berg!) - und anderes mehr - an das Haus Württemberg. Was aber war zuvor?

Wechselnde Herrschaften
Für die Zeit vor 500 gibt es Annahmen bzw. Plausibilitäten. Belege fehlen: In vor- und frühgeschichtlicher Zeit sei unser Hausberg „Götterberg“ – „Fluchtburg“ – „Fürstensitz der Kelten“ – „Beobachtungsposten der Römer“ – „Alamannische Höhensiedlung“ gewesen, so ist zu lesen. Erst ab etwa dem Jahre 500 wird es konkreter und gesicherter: Grafen und Herzöge nehmen auf dem Berg ihren Sitz:

  • Nach dem Sieg der Franken über die Alamannen wird der Asperg fränkischer Gaugrafensitz. Vom Asperg aus herrschen sie über den Glemsgau (zeitweise auch über den Murrgau), verteidigen das Frankengebiet gegenüber den nach Süden abgedrängten Alamannen. Die Grenzlinie zwischen diesen beiden germanischen Stämmen verläuft durch Asperg (von der Hornisgrinde, der Glems entlang, über das Kleinaspergle und den Lemberg, zum Hesselberg bei Schwäb. Hall). Allerdings umfasst der Glemsgau auch alemannische Gebietsteile, denn er reicht im Süden bis Zuffenhausen-Feuerbach-Weilimdorf-Gerlingen-Leonberg.
  • Im 11. Jh. ziehen die Grafen von Ingersheim/Calw in ihre neu errichtete Burg auf dem Asperg ein. Doch schon 1181 gelangen Berg, Stadt und Glemsgau an die Pfalzgrafen von Tübingen. Damit ging auf dem Berg „die fränkische Zeit“ zu Ende.
  • 1244 geraten der Glemsgau und der Asperg an eine Tübinger Seitenlinie. Graf Ulrich I. von Asperg nennt sich der neue Herrscher auf dem Berg. Aber die Herrschaft der „Asperger Grafen“ dauert nur 74 Jahre lang. Am 24. März 1308 muss der verarmte Graf Ulrich II. Burg und Stadt, den Glemsgau, die Burg Richtenberg bei Gerlingen und manch andere „Zubehörde“ an Graf Eberhard I. („Den Erlauchten“) von Württemberg verkaufen.
Die Württemberger (anfänglich Wirtenberg, dann Wirtemberg, später Württemberg): entstammen dem Beutelsbacher Herrengeschlecht. Sie errichten um 1100 ihre Stammburg in Stuttgart-Rotenberg, erlangen im 12. Jh. den Grafentitel und vermehren ihren anfangs sehr bescheidenen Besitz systematisch: durch Aufkauf verarmter Häuser und durch Heiratspolitik. 1495 verleiht der Kaiser dem nun mächtigen Haus im Südwesten den Herzogstitel, der noch heute getragen wird.
 

Termine

Mitgliederoffene Vorstandssitzung: Montag, 22. April, 19.30 Uhr im Gasthof Bären, Königstraße 8, Asperg

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