Unser Ortsvereinsmitglied Dr. Thorsten Fröhlinghaus berichtet vom Bürgerworkshop und kommentiert diesen:
Am 24. Oktober hatten Aspergs Bürgerinnen und Bürger Gelegenheit, sich beim Workshop „Asperg 2020“ aktiv an der Stadtentwicklungsplanung zu beteiligen. Die beiden Moderatorinnen fragten zunächst die Teilnehmer nach den Stärken und Schwächen dieser Stadt. Anschließend bewerteten sie verschiedenste Aspekte unseres Ortes aus der Sicht von Stadtplanern. Danach konnte dann in kleineren Kreisen ausführlich über die Themen Wohnen, Gewerbe, Landschaft, Verkehr und öffentliche Infrastruktur diskutiert werden.
Gute Vorbereitung – guter Verlauf
Die Veranstaltung war von den Moderatorinnen professionell vorbereitet worden, und bot in dem vierstündigen Rahmen genug Gelegenheit, auf die vielen Probleme Aspergs einzugehen. Umso verwunderlicher ist es, dass mit den 32 Teilnehmern mal gerade 0.25% der Asperger Bevölkerung anwesend waren. Und unter diesen 32 Teilnehmern gab es doch recht viele bekannte Gesichter aus Parteien, Agenda-Zirkeln, sowie anderen Organisationen und Vereinen. Dank einiger sehr erfahrener Teilnehmer konnten die Bürger mit den beiden Expertinnen auf gleicher Augenhöhe diskutieren. Beim heiklen Thema Verkehr ging es dabei sogar bis in die planerischen Details der verschiedenen Umfahrungslösungen. Leider weiß man aber von den übrigen 99.75% der Asperger nichts darüber, ob diesem Bevölkerungsteil auch andere Probleme wichtig gewesen wären.
Bürgerbeteiligung – ok, macht mal …
Hier und da hört man in unserer Stadt den Ruf nach mehr Bürgerbeteiligung oder sogar nach regelmäßigen Bürgerversammlungen. Dort wo diese angeboten wird – wann gab es so einen Workshop schon einmal? – wird sie aber nur spärlich genutzt. Woran liegt das? Interessieren sich tatsächlich so wenige Mitbürger für kommunalpolitische Themen? Haben andere Bürger vielleicht keine Hoffnung, dass sie die Entscheidungen von Gemeinderatsmehrheit oder Stadtverwaltung beeinflussen können? Oder war schlicht der Termin für den Workshop – am Beginn der Herbstferien – ungeschickt gewählt?
Der SPD-Ortsverein würde sich über Reaktionen jener 99.75% freuen, die dem Workshop ferngeblieben sind. Unsere Homepage: asperg.sozi.info
Parteien können die Interessen der Bürger nur vertreten, wenn sie diese Interessen auch kennen. Es wäre fatal, wenn Gemeinderat, Bürgermeister und Verwaltung den Eindruck bekämen, sie könnten in Asperg nach eigenem Gusto schalten und walten, weil ja eh’ keiner genau hinguckt.
